Was passiert, wenn zwei spontane Menschen zusammen Urlaub machen, fast nichts vorbereiten und sich in Dresden am Bahnhof treffen?! Eine Tour begleitet von Zufällen, Glück und Glück im Unglück.

Ausgangssituation:
-zu zweit, Vater und Sohn
-Wandern im Fichtelgebirge, Startpunkt Bischofsgrün (relativ Zentral im Fichtelgebirge)

Unklar:
-Übernachtung (im Auto, Pension/Hütte, im Schlafsack draußen )
-Essen
-Ausrüstung (Temperaturen dauerhaft unter null)
-Wanderroute (Wanderkarte nicht vorhanden)

Gesagt, getan. Mit dem Auto fuhren wir von Dresden an gemeinsam nach Bischofsgrün. Ziel war erstmal die Touristeninformation. Eine Karte ließ sich schnell im nächsten Geschäft für Allerlei kaufen. In der Info bekamen wir nach etlichen Anrufen sogar noch ein freies Doppelzimmer vermittelt. Da die Skifahrersaison erst eine Woche später losging, waren die meisten Pensionsbesitzer noch im vorweihnachtlichen Urlaub und auch im letzten Gasthaus nahm man uns nur aus Mitleid und weil die Dame der Touriinfo so nett sei, auf. Die Alternative wäre eine Nacht im Auto gewesen. Zwar schon mit Liegefläche vorbereitet, jedoch bei Minusgraden morgens aus dem Auto steigen war für heute lieber die letzte bzw. zweite Wahl.

Unsere Wanderkarte führte uns auf dem Kammweg von Bischofsgrün über den Schneeberg bis auf die Kösseinehütte. Dort vorher angerufen, hatte man uns bereits ein Bett reserviert. Pünktlich zur Dämmerung kamen wir nach 19km durch Schnee und 450m auf und ab dort an und waren derbe froh, auf einen wohligen Hüttengastraum mit geheiztem Kamin, einer Aussicht aufs Tal und einem kühlen Bier vorzufinden! Das Auto, weit hinter uns gelassen, bot zum Glück keine Alternative mehr.

Ein Gast setzte sich neben uns an den Tisch. Geboren in Röslau, einem Dorf unterhalb der Hütte, kannte er sich sehr gut aus auf den Wanderrouten, die uns umgaben. Er hätte am nächsten Tag eigentlich nichts zu tun und würde uns mit seinem Auto abholen und uns auf die andere Seite des Gebirges bringen. Von dort aus konnten wir dann über schöne Wanderwege zur nächsten und einzigen Hütte, neben der Kösseinehütte, aufsteigen. Hätten wir diesen netten Mann nicht getroffen, wären wir wohl ins Dorf abgestiegen und hätten uns irgendwie mit Bus, Trampen oder Zug durchschlagen müssen. Herzliche Grüße und Dank an Christian.

Am dritten und letzten Tag führte uns dann der Weg wieder zurück über den Kamm hinab nach Bischofsgrün. Drei Tage, die sich irgendwie sehr gut ergänzt haben, mit viel Schnee, vielen Spuren von Wild auf den Wegen und leckerem Essen und Bier ;).